Ulcus Cruris behandeln mit dem Laser

Das offene Bein, in der Fachsprache Ulcus Cruris genannt, ist oft das Resultat einer langanhaltenden Venenschwäche und seltener arteriell bedingt. Infolge der mangelnden Durchblutung entstehen chronische und schlecht heilende Wunden. Diese bilden sich zumeist im Unterschenkelbereich und hier häufig am Innenknöchel.

Der Fachbegriff stammt aus dem Lateinischen und bedeutet übersetzt so viel wie Geschwür am Unterschenkel (ulcus = Geschwür; cruris = Unterschenkel). Dies Krankheit ist kein seltenes Leiden. Allein im Jahr 2012 litten in Deutschland rund 210.000 Menschen an einem Ulcus cruris. Es gibt die Möglichkeit, in der Spezialklinik einen Ulcus mit der Lasertherapie zu behandeln.

Offenes Bein Ulcus cruris behandeln
Schwere Beine? Dies ist ein mögliches Symptom einer Venenschwäche und kann ohne geeignete Therapie bis zu einem offenen Bein führen.

Welche Ursachen hat ein offenes Bein?

Ulcus cruris venosum: Ein Ulcus cruris hat verschiedene Ursachen. Meist stecken Durchblutungsstörungen dahinter. In diesem Fall spricht der Mediziner von einer chronisch venösen Insuffizienz oder Ulcus cruris venosum. Meist konzentriert sie sich auf den unteren Bereich des Unterschenkels. Typisch für die chronisch venöse Insuffizienz ist eine auffällig große Verbreitung. Nicht selten ist das ganze Bein betroffen. 

Ulcus cruris arteriosum: Bei selteneren Formen entsteht das offene Bein durch Verengungen des arteriellen Blutkreislaufes. Meist geht dem Leiden eine Verletzung des Beins voraus. Kann diese wegen einer unzureichenden Blutversorgung nicht richtig abheilen, entzündet sie sich. Meist tritt Ulcus cruris arteriosum an den Fußsohlen oder Zehen auf. 

Ulcus cruris mixtum: Verengen sich beide Blutkreisläufe gleichzeitig, sowohl der arterielle als auch der venöse, droht dem Patienten ebenfalls ein offenes Bein. Als Ulcus cruris mixtum bezeichnen Experten den Sonderfall. 

Ulcus cruris neoplasticum: Auch bösartige Wucherungen am Unterschenkel sind für das offene Bein verantwortlich. Genauso wahrscheinlich ist der sogenannte diabetische Fuß. In Folge eines Diabetes mellitus, besser bekannt als Zuckerkrankheit, entwickelt sich eine hartnäckige Wunde.

Welche Symptome hat ein Ulcus?

Charakteristisch für einen Ulcus Cruris sind tiefe und hartnäckige Wunden, die nicht wie andere Verletzungen von selbst wieder abklingen. Ohne angemessene Behandlung bleiben sie bestehen. Typisch ist auch die Tiefe der Wunde. Mehrere Hautschichten kann sie durchdringen. Nicht selten reicht sie bis zum Knochen. Meist handelt es sich um feuchte, nässende Wunden. Aus dem Wundinneren tritt eine klare, leicht schleimige Flüssigkeit aus. Dieser permanente Flüssigkeitsaustritt wirkt sich auf die umliegende Hautpartie aus. Sie beginnt, aufzuweichen. Mazerationen nennen Mediziner das Phänomen. Ein Ulcus cruris venosum tritt meist im Knöchelbereich auf. Anschließend weitet er sich in Richtung Oberschenkel aus. Ein weiteres Merkmal des venösen offenen Beins ist seine Galoschenform. Die Wunde schlängelt sich einmal rund um das Bein herum. Betroffene klagen über ein ständiges unangenehmes Spannungsgefühl im angeschlagenen Bein. Schmerzen sind allerdings die Ausnahme. Eine bräunliche Färbung kann ebenfalls hinzukommen. Da die roten Blutkörperchen aus der Wundregion auswandern, verfärbt sich die Haut. Bei einem Ulcus Cruris arteriosum stiftet die Bezeichnung Verwirrung.

Die Wunde befindet sich mehr im Fuß-, als im Beinbereich. Besonders anfällig sind die Zehen und die Fußsohlen. Anders als das Ulcus cruris venosum berichten Patienten von starken Schmerzen in den Beinen. Am schlimmsten fallen sie bei Bewegungen oder Hochlagerungen aus. Ein weiteres Indiz für ein Ulcus cruris arteriosum sind kalte und blasse Füße. Bei allen Ausprägungen des Ulcus cruris kann das Nagelwachstum beeinträchtigt sein. Verfärbte und brüchige Zehennägel sind keine Seltenheit. Wird ein Ulcus cruris nicht fachkundig behandelt, besteht akute Infektionsgefahr. Ist die Wunde nicht geschlossen, haben Bakterien und Keime leichtes Spiel. Entzündungen bahnen sich an. Diese machen sich durch einen stechenden und fauligen Geruch bemerkbar, der sowohl dem Patienten selbst als auch seiner Umwelt unangenehm auffällt. Viele Betroffene sehen zunächst vom Arztbesuch ab. Sie behandeln den Ulcus cruris mit verschiedenen Cremes und Salben. Die Eigentherapie verschlimmert das Leiden aber häufig. Nicht selten reagieren die Beine mit einem Kontaktekzem, einem allergischen Ausschlag. Dieser ist von Rötungen, Brennen, Stechen oder Juckreiz begleitet.

Die Behandlung des Ulcus cruris

Liegt dem offenen Bein eine Venenschwäche zugrunde, dann erfolgt eine Kompressionstherapie mit Kompressionsstrümpfen oder Bandagen. Wichtig ist außerdem Bewegung. Beim Laufen pumpen die in den Waden befindlichen Muskeln das Blut zum Herzen. Dadurch löst sich der Stau und das offene Bein heilt besser ab. Spricht ein offenes Bein auf die Behandlung nicht an, dann erfolgt die Kompression mithilfe von Manschetten. Eine Maschine bläst Luft in die Manschetten und lässt diese wieder ab. Gegen starke Schwellungen hilft eine Lymphdrainage.

Ziel der Behandlung ist es die Ursachen für das offene Bein zu beseitigen. In den meisten Fällen gilt es, den gestörten Blutrückfluss zu beheben. Zugleich fällt eine fachkundige medizinische Wundversorgung an. Der behandelnde Arzt muss die Wunde so versorgen, dass sie zügig abheilt. Ansonsten drohen schmerzhafte Infektionen. Die Behandlung eines Ulcus cruris hängt von der Schwere der Erkrankung ab. In einem frühen Stadium wird man mit einem Kompressionsverband oder speziellen Kompressionsstrümpfen versuchen, die Stauung in den Venen zu vermindern. Wachstumshormone können bei einem Ulcus cruris das Nachwachsen des Hautgewebes fördern, eine Lymphdrainage kann das Gewebe zusätzlich entlasten. Gleichzeitig werden erkrankte Venen im Bereich des offenen Beins durch Verödung stillgelegt. So soll bei einem Ulcus cruris der Blutfluss gefördert werden. Um dieses Ziel zu erreichen, empfiehlt sich außerdem die Beseitigung von Krampfadern. Hier kann auch die besonders schonende Lasermethode Anwendung finden. In schweren Fällen eines Ulcus cruris müssen die erkrankten Gewebeschichten bis in den gesunden Bereich hinein abgetragen werden. Mit dem Laser ist das normalerweise besonders gut möglich. Eventuell ist im Wundbereich des offenen Beins eine Transplantation gesunder Haut notwendig.

Diese Methoden beschleunigen die Wundheilung

Es ist möglich, ein offenes Bein mit Hausmitteln zu behandeln und so die Wundheilung zu fördern. Die Einnahme von Zink, das Auftragen von Kräutersalben sowie Honigauflagen unterstützen den Heilungsprozess. Umschläge mit Kochsalzlösung, Weizenkeimöl, Heilerde, Johanniskrautöl, Eichenrinde, Zinnkraut oder Beinwell können die Beschwerden ebenfalls lindern. Hilfreich sind auch Fußbäder mit Zinnkraut, Eichenrinde, Thymian oder Kaliumpermanganat. Das Wasser sollte allerdings eher kalt oder lauwarm sein. Durchblutungsanregend und heilungsfördernd wirken auch Wechselgüsse.

Zur Wundversorgung für ein offenes Bein eignen sich vor allem spezielle Wundauflagen. Diese kleben nicht an der Wunde fest. Zum Einsatz kommen vor allem Hydrokolloid-Verbände. Die Verbände saugen das Sekret auf und verschließen die Wunde. Oder Sie verwenden metallbedampfte Kompressen. Diese desinfizieren die Wunde und fördern deren Zuwachsen.

Das offene Bein ist immer ein Fall für den Arzt

Die oben genannten Methoden eignen sich jedoch nur zur Unterstützung des Heilungsprozesses. Ein offenes Bein gehört unbedingt medizinisch behandelt. Der Arzt desinfiziert und reinigt die betroffene Stelle. Er entfernt Wundbeläge mit einer Kürettage. Dafür verwendet er einen scharfen Löffel. Danach erfolgt das Abdecken der Wunde mit Umschlägen und antiseptischen Mitteln. Bewährt hat sich auch die feuchte Wundbehandlung mit speziellen Auflagen, die Schmutz und Keime fernhalten.

Manchmal kommt auch die bio-enzymatische Wundreinigung zum Einsatz. In diesem Fall säubern Fliegenlarven die Wunde. Rund ein- bis zweihundert Larven fressen das abgestorbene Gewebe und verschonen das gesunde Fleisch.

Behandlung mit Fliegenlarven

Gute Ergebnisse erzielt die bio-enzymatische Wundreinigung mit Fliegenlarven. Für wenige Tage setzt der Mediziner 100 bis 200 Fliegenlarven in einem kleinen porösen Säckchen auf das Beingeschwür. Sie ernähren sich von dem abgestorbenen Gewebe. Letzendes Gewebe aber lassen sie unberührt. Speziell bei langsam heilenden Wunden bietet sich die antibiotische Therapie an. Operative Maßnahmen oder medikamentöse Behandlung? Auch operative Maßnahmen kommen beim Ulcus cruris zum Einsatz. Bestimmte Venen, die einen auffällig starken Blutstau bewirken, lassen sich mithilfe einer Laserbehandlung oder Radiowellentherapie entfernen. Der Mediziner spricht von Stripping. Bei besonders hartnäckigen Beingeschwüren verordnet der Mediziner eine ergänzende medikamentöse Therapie. Arzneien mit Wachstumsfaktoren bringen die Wundregeneration zusätzlich in Schwung. Gegen bakterielle Infektionen werden dem Patienten Antibiotika verschrieben.

Mit der Laserbehandlung das Übel an der Wurzel packen

Die Lasertherapie von offenen Beinen zielt darauf ab, die Ursache zu bekämpfen. Oft ist der Ulcus eine Folge von Krampfadern. Bei einem ausgeprägten Leiden ist es deshalb häufig erforderlich, diese zu beseitigen. Zu den sanften und effektiven Methoden gehört neben dem Stripping die Laserbehandlung. Mithilfe des Lasers verödet der Arzt die erkrankte Vene. Das geschieht minimal-invasiv ohne große Schnitte. Der Mediziner schiebt den Laserkatheter durch eine kleine Öffnung in das Gefäß. Die durch das Gerät erzeugte Wärme verklebt die Vene, die sich im Bereich der offenen Stelle befindet. Durch die Vene fließt fortan kein Blut mehr, sondern es sucht sich einen anderen geeigneten Weg. Somit reduziert sich zumeist der für den Ulcus cruris verantwortliche Blutstau. Der Laser kann aber noch mehr. Mithilfe der Laserbehandlung ist auch das Abtragen des abgestorbenen Gewebes im Wundbereich des offenen Beins möglich. Die vom Lasergerät erzeugte Wärme verdampft die zerstörten Stellen Stück für Stück. Das Laserlicht arbeitet gezielt und verschont dabei gesunde Hautbereiche. Das beschleunigt wiederum die Wundheilung. Ein offenes Bein behandeln mit Laser ist eine effektive und vergleichsweise sanfte Methode.

Bei einem Ulcus kann eine Laserbehandlung zur Verödung von erkrankten Venen und Krampfadern eingesetzt werden. Der Vorteil: Der Eingriff ist minimal-invasiv und erfordert keine tiefen Schnitte. Durch einen kleinen Einstich wird lediglich ein Laserkatheter in das kranke Gefäß eingeführt. Durch Wärmewirkung verklebt er die Vene im Bereich des Ulcus cruris und macht sie für den Blutstrom unpassierbar. Das Blut wird über andere Wege umgeleitet, der Blutstau – tiefere Ursache für das offene Bein – verringert sich in der Regel. Auch beim Abtragen von abgestorbenem Gewebe an einem offenen Bein kann der Laser gute Dienste leisten. Durch seine Wärmewirkung verdampft der Laser die erkrankten Stellen am offenen Bein Schicht für Schicht. So ist ein besonders zielgerichtetes Arbeiten möglich, gesunde Hautbereiche bleiben möglichst unversehrt. Die Wundheilung am offenen Bein wird dadurch in der Regel beschleunigt.

Was passiert, wenn ein Ulcus cruris nicht heilt?

Heilt die Verwundung nur langsam oder fast gar nicht, dann verschreibt der Arzt oft Antibiotika gegen eine bakterielle Infektion. Auch eine Arznei mit Wachstumsfaktoren fördert das Abheilen. In besonders schwierigen Fällen beziehungsweise bei großflächigen Wunden ist eine Hauttransplantation möglich. Das Transplantat stammt entweder von einer anderen Stelle des Körpers oder aber es ist künstlich hergestellt. Das Hautstück wird mit der am Wundrand befindlichen gesunden Haut verbunden. Anschließend verwächst das Transplantat mit dem Wundrand, sodass sich die Verletzung schließt.

Wie lässt sich ein Ulcus cruris vorbeugen?

Eine wichtige Rolle spielt die Kompressionstherapie. Wer regelmäßig Kompressionsstrümpfe oder Kompressionsverbände trägt, regt den Blutfluss an. Die Anfälligkeit sinkt. Genauso wichtig ist Bewegung. Gefährdete sollen sich ausreichend bewegen, um die Blutzirkulation in Gang zu bringen. Bei sitzenden Tätigkeiten sind regelmäßige Bewegungspausen ratsam. Bei stehenden Tätigkeiten bieten sich genügend Positionswechsel an. Für die Heilung eines arteriellen Ulcus cruris ist das Rauchverhalten von großer Bedeutung. Der regelmäßige Nikotingenuss verlangsamt die Wundheilung und erhöht das Rückfallrisiko. Auch Übergewicht wirkt sich negativ auf die Erkrankung aus. Betroffene sollten dringend ihr Körpergewicht reduzieren.

Ulcus cruris – ein Risiko des Alters

Einen großen Einfluss auf die Erkrankung hat das Alter. Menschen unter 40 Jahren leiden nur selten an Ulcus cruris. Bei Menschen über 80 Jahren steigt das Risiko merklich an. Geschlechtsspezifische Beobachtungen gibt es keine. Männer und Frauen sind gleichermaßen von dem Beingeschwür am Unterschenkel betroffen. Häufig leiden darunter Menschen mit einer Venenschwäche oder anderen Erkrankungen, die Gewebeschwellungen und Durchblutungsstörungen mit sich bringen. Bei einer Venenschwäche staut sich beispielsweise das Blut in den Beinvenen. Der erhöhte Venendruck führt zur Zerstörung der kleinsten Blutgefäße, der Kapillaren. In der Folge wird das Hautgewebe immer schlechter durchblutet. Unter zunehmender Verhärtung und Vernarbung der Haut stirbt es allmählich ab. Dieser Vorgang kann sehr schmerzhaft sein.Zur typischen Erscheinung des offenen Beins kommt es meist durch Verletzungen an der Hautoberfläche, die eigentlich harmlos sind. Da das Gewebe bereits vorgeschädigt ist, kann keine Wundheilung mehr erfolgen und entzündet sich nach bakterieller Besiedlung, daher wird dies dann häufig chronisch.

Wie gefährlich ist ein Ulcus cruris?

Das offene Bein ist im chronischen Verlauf potenziell lebensbedrohlich. So bergen zum Beispiel Infektionen ein hohes Risiko. Offene Beine fördern außerdem die Entstehung von Blutvergiftungen und Thrombosen. Stirbt das Gewebe vollkommen ab, dann droht die Amputation des betroffenen Fußes oder Beins.

Offenes Bein (Ulcus Cruris) behandeln

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